ALIENS  im Aufwind           Autor  Gerhard Cruz

 ISBN  978-3-86468-222-3   Euro12,90    bei Amazon (auch eBook €7,90), Buchhandel.de, Libri,Weltbild.de, Ebay  und vielen anderen.

Alien haben uns schon immer fasziniert, aber  mit  zweifelhaften Informationen und  gebastelten Fotos sind wir etwas ratlos in der Beurteilung.  Der Autor ist durch mehr oder weniger zufällige Begebenheiten plötzlich mittendrin im Geschehen; in den Vorbereitungen eines Gastbesuches der  Alien  auf der Erde; kommend aus einen Millionen Kilometer entfernten Sonnensystem. Schon allein die Vorbereitungen dauern Jahre; ein konkreter Besuch einer Flotte von Luftfahrzeugen zu einem offiziellen  Treffen kann der Erde nur  angekündigt werden, wenn  die Erdbewohner die kosmischen  Besucher nicht weiter als  Eindringlinge  ansehen.

Mit Hilfe  weniger ins Geschehen einbezogenen Personen  wurde der Autor  dazu gebracht, die Vorbereitungen und den Testdurchgang  für einen offiziellen Besuch in den späteren Jahren mit zu unterstützen. Außerirdische sind nicht voll integriert in die Denkweise  eines Erdbewohners und benötigen Hilfe. Die Manipulation eines Menschen ist nur begrenzt, die Denk-und Handlungsweise eines Menschen kann nur schlecht kopiert werdenLesen Sie selbst!   Die mit beiden Beinen im Leben stehende Hauptperson Jessica wurde lediglich im Namen geändert, die Schönheit und das Wesen sind geblieben!  Wir sehen und schreiben uns sehr oft!  Facebook macht’s möglich!

Im Buch erfahren Sie automatisch einiges über Land und Leute in Costa Rica, aber auch über die Technik von Flugobjekten im All zur Fortbewegung und der Überwindung  gewaltiger, für uns unvorstellbaren Entfernungen.

 

AUSZUG ZUM EINLESEN  -  die ersten Seiten..............  als Leseprobe.......

Es war ein fast zu schöner Morgen, um ins Auto zu steigen, aber was soll es; es ist Sonntag, die Sonne lacht…es ist halb acht…… . Das fällt mir immer so ein, wenn‘s am Morgen losgeht. Am liebsten fahre ich im Dunkeln los. Wenn die Sonne aufgeht, ist es die schönste Zeit,  viel von der Tierwelt auf den bergigen Landstraßen zu sehen. Diesmal wollte ich der Sonne nicht entgegenfahren, denn ich musste am nächsten Morgen in Liberia sein, gleich ganz früh, um die Langschläfer beim Arbeitsbeginn zu überraschen!

Liberia in Guanacaste[1], das war mein eigener Außenposten eines Servicenetzwerkes in Costa Rica, das ich selbst „kreiert“ hatte, denn die Zentrale Servicestelle in San Jose und Außenstellen an verschiedenen Landesteilen waren meine Arbeit. Heute ist  Sonntag, der 16. Juni 1991 und ich bin nun schon seit 1987 im Lande, ein schönes Land, abwechslungsreich und satt mit Natur! Die Zeit vergeht schnell, aber ich habe noch ein paar Jährchen in Costa Rica zu arbeiten.

Nach Liberia zu erfahren, war schon immer ein Erlebnis. Das hängt natürlich damit zusammen dass es eine wunderschöne Fahrtroute ist und dass man halb Costa Rica von der schönsten Seite her sieht. Allerdings nur, wenn man nicht unbedingt die Fernstraße nimmt, die mit den etwas über 200km ein bisschen kürzer ist als meine Lieblingsroute, damit aber auch langweiliger. Aber sonntags früh ist auch die Zeit, wenn in den kleinen Bergdörfern die Straßen gekehrt werden  und es richtig Spaß macht, den „Morgencafé“  irgendwo zu genießen, wo nur noch Gott und die Welt existiert.

Ich wollte am frühen Nachmittag im Hotel in der Arenal Lodge sein, vielleicht noch nach Tabacón ins Thermalbad gehen, mal sehen, was das Wetter so macht, denn es ist immerhin die Jahreszeit mit dem größten Regenanteil, manchmal regnet es am ganzen Tag, warmer Regen, aber eben nass!

Wenn mich die „Flöhe beißen“, fahre ich gleich weiter bis zur Arenal Lodge und gehe nicht noch ins Thermalbad; mit meinem Allradfahrzeug kein Problem, denn die Steigung hoch in die Berge zum Hotel ist nicht ohne und bei Nässe mit einem Normalwagen absolut nicht zu bewältigen. Das ist schon Mist, wenn man gebucht hat und dann nicht den Berg zum Hotel raufkommt!!!  Naja, man kann ja anrufen, dann kommt der Chef persönlich und schleppt einen hoch mit seinem Allrad 4-Tonner! Einmal hatte er einem PKW die Stoßstange abgerissen!  Das sah lustig aus…und noch mehr die Gesichter der Insassen!!!

Ich war aber erst mal auf dem Weg, San Jose den Rücken zu kehren, kein „Schwein“ auf den Straßen,  am Flughafen vorbei und  ab nach Alajuela, die Abzweigungen sind doch ab und zu schlecht zu sehen, aber Quesada und Florencia steht meistens an den Kreuzungen.

So nach zwei gemütlichen Stunden war ich in  LA FORTUNA, einer Kleinstadt, wie viele in Costa Rica, aber hier begann der Abzweig auf die wunderschöne Fahrtroute nach Tabacón.

Ganz einfach, links ab auf die 142 und dann erst mal einen Kaffee, ach, ein bisschen essen könnte ich ja auch. Mit dem Wetter hatte ich Glück; es hatte in der Nacht leicht geregnet, aber jetzt war alles verflogen und mit 22 Grad konnte man gut leben.

Im Café an der Straßenecke standen  3 kleine runde Tische mit einer hellbraunen Platte, die nicht sonderlich aussah; ich muss ja nicht auf der blanken Tischplatte essen! Jetzt kommt noch jemand, ein bisschen Plastik darüber zu decken; na also, geht doch! Drei der üblichen  Stühle ringsum, Stahlrohrrahmen, Plastikbänder als Sitzfläche. Ist auch besser so, da sitzen wenigstens keine kleinen Plagegeister, die durch die Hose stechen und mein Blut wollen! Die das kennen, legen gleich eine Zeitung auf die Sitzfläche, eine mitgebrachte Zeitung!  Die kauft man extra wegen der Stiche, trägt sie galant mit sich rum, legt die Politseite nach unten, denn die Beißtiere mögen keine Politiker!! Die kleinen Ärgernisse, Pulgas[2] genannt, die sich bei subtropischen und tropischen Verhältnissen besonders wohl fühlen und nur auf den lieben Menschen warten (insbesondere mit kurzen Hosen),  sind verantwortlich für die Stiche in den Po- und besonders in die Oberschenkel und  können  für Tage ärgern! Man kann sie nicht sehen, aber zwicken tut es schon, dann aber wird es ernst, denn die Stellen jucken wie verrückt.

Natürlich nahm ich den Stuhl mit Blick auf den Vulkan, denn der grollt ja in unregelmäßigen Abstand und man will sich ja nicht immer umdrehen, um die Rauchwolke der Explosion zu sehen. Der Blick ist der aus dem Bilderbuch: Im Vordergrund der kleine Kirchturm-im Hintergrund die weite Landschaft mit dem fauchenden Vulkan! Jeder zweite Tourist machte genau an dieser Stelle sein Foto („das ist für Oma.. ach, wie schön!“), auch alle Reiseveranstalter zeigen dieses Foto; brauch ich nicht, ich kann hier sitzen und das sehen.

Das Mädel, die den Service machte, stand lautlos hinter mir, man, man, war die schnell! „Sie erschrecken mich ja fast mit ihrer Schnelligkeit, bitte eine Tasse Kaffee und…haben Sie was zum Essen?“ „Ja, Gallo Pinto[3], wenn sie es mögen!“ „Aber klar doch“  Für Ausländer ein ungewohntes Frühstück, aber ich liebe es!

Sie drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen um und ging zur Theke.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, das hübsche Mädchen schon mal gesehen zu haben; sie war mir aufgefallen, irgendwo….

Ich riskierte einen schnellen Blick, lange genug, um den Taxwert festzustellen: Schlank, mittelgroß, braune Augen, lange dunkle Haare, das Gesicht sehr ebenmäßig mit einem Tan einer typischen Tica[4]; leicht ins braune gehend, eine unvergleichliche hohe Stimme, die einem im ersten Moment erschreckt, bestimmt so um die 18-19 Jahre, einer schönen Praline.. , schön gestaltet und viel „Holz vor der Hütte“....  Man, man, da wird einem ganz warm im Herz und in der Hose!  Nur die Stimme, galant in die höheren Regionen verlegt, war etwas gewöhnungsbedürftig!

Die Tasse Kaffee  kam wie erwartet; ein großer Kaffeepott, nicht etwa weiß, nein, bunt angemalt; der Kaffee schwarz wie die Nacht, den Zucker brachte sie zum Tisch, Milch gab es sowieso nicht. Warum auch, wer trinkt denn so was!  Das Gallo Pinto war ganz frisch  gemacht. Die Bohnen im frischen Reis dufteten richtig; prima, prima. Eine Gabel hatte sie nicht gebracht, aber wofür habe ich den angerosteten Kaffeelöffel!

Aus dem Blickwinkel heraus konnte ich Sie sehen, Sie stand am Eingang zum Restaurant ähnlichen Gebilde und beobachtete mich. Ich gab mir redlich Mühe, unbeeindruckt zu wirken…und hätte mir dabei beina den Kaffee auf die Hose gekippt! Mensch, war das ein Stück Zuckerchen, das hätte ich zu gern „einkassiert!“ Hoffentlich konnte man mir nicht ansehen, dass ich Sie am liebsten gleich auf den Beifahrersitz geladen hätte.

Schade, dass ich gleich bezahlt hatte, dann hätte ich sie ja nochmals rufen können. Aber sie schien meine Gedanken lesen zu können: Sie kam langsam zum kleinen, wackligen Tisch, der mir wurscht war, solange er nicht umkippte: „Na, alles in Ordnung? Ich bin Jessica und du?“ Woowwwww, ich brauchte nicht mal zu fragen! „Ich bin der Gerhard, aber haben wir uns nicht schon mal gesehen?“ Sie sagte nur kurz: “Kann schon sein, aber vielleicht sehen wir uns bald wieder!! Ich wusste Deinen Namen, aber ich wollte erst mal sehen, ob Du es wirklich bist“

„Mensch, woher kennst Du denn meinen Namen????“  Sie lachte nur und drehte sich um; ihr Weg zur Küche verfolgten meine Augen fast außerhalb des Kopfes!

Von der Stelle vor dem Restaurant, wo ich saß, hatte man einen schönen Blick zum Vulkan Arenal, der in regelmäßigen Abständen poltert und Gesteinsbrocken rauswirft. Nachts ist das ein herrlicher Anblick, wie die grühenden Brocken den Vulkankegel runterrollen, allerdings von La Fortuna sieht man nur die Dampfwolken und hört das mächtige Grollen, das von der Explosion im Kegel stammt; die glühenden Brocken kullern zur anderen Seite runter.

Mein Übernachtungsziel war  das Hotel ARENAL LODGE, genau die andere Seite des Vulkans, von dort oben konnte man mit bloßem Auge die glühenden riesigen Steine runtersausen sehen.

Aber ich war frühzeitig hier, sicherlich hätte ich zu Mittagszeit im Hotel sein können. Was solls, kann ich gut und gern noch zwei Stunden ins Thermalbad TABACÓN gehen, was direkt am Wege liegt und herrliches heißes, schwefliges Wasser, frisch aus dem Vulkan, in den unterschiedlichsten Becken hat. Da braucht man kein Chlor, denn so schnell, wie sich das Wasser erneuert, wäre das Chlor in kürzester Zeit wieder raus und im Fluss.

Einen Haken hat es allerdings: Der Vulkan Arenal ist direkt am Bad; manchmal kommen Gesteinsbrocken den Berg runter gerollt, das ist aber ungefährlich. Aber, auf „Deutsch“ gesagt: Das Bad liegt in einer Gefährdungszone 1, wenn also mal ein bisschen mehr als der Kegelinnenraum des Vulkans wegfliegt, ist das Bad und das große, schöne Restaurant mal gewesen…..und die Leute im Bad auch!  Wann das passiert, weiß keiner, aber es wird passieren!  Die Gefahr hat bisher noch keinen geschadet, was soll es! Der Eintritt ist teuer, die Poolbar ist teuer, das Wasser ist herrlich, die Umgebung ist wie von Gott erschaffen, das Restaurant ist in der Qualität hoch und im Preis auch, so muss es im Paradies sicherlich auch sein, vom Preis mal abgesehen!

Jetzt saß ich allerdings immer noch in dem kleinen Restaurant, sah mich satt an der Natur und prägte mir meinen Geheimwunsch ein: Die wandelnde Elfe! Das Zuckerstückchen!

Leider kamen noch mehr Leute, die einen Kaffee trinken wollten;  das Gespräch war offenbar beendet. Sie lächelte noch mal kurz rüber und streifte beim Vorübergehen ein bisschen meinen Arm. „Wir sehen uns sicherlich!“ Das, was sie aussprach, entsprach meinen Gedanken. Ich nahm mir vor, den Rückweg nächste Woche nicht über die  „1“ zu machen, sondern hier wieder vorbei zu fahren.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, zum Abschied noch einmal kurz zu ihr herüber zu sehen und ihr zuzulächeln.  Jetzt nichts wie weg hier und nach TABACÓN ins Thermalbad. Ich hatte noch genügend Zeit und wollte nicht mittags schon im Hotel sein. Die Fahrerei war recht angenehm, da die Straße dort mit Asphalt überzogen ist und relativ einfach zu fahren ist. Viel Lust zum schnellfahren hatte ich nicht, machte lieber ein paar Aufenthalte unterwegs, um Fotos zu schießen, das Wetter, die leichte Sonne und die Natur spielten mit.  

Am Eingang zum Thermalbad steht immer eine große Schlange Fahrzeuge. Jetzt aber war es noch ruhig, wird sich sicherlich ganz schnell ändern, denn heute ist Sonntag und „Badetag“ für den Familienclan. Ich parkte mein Fahrzeug etwas unterhalb des  Eingangs und ging schnurstracks rein, kurz umzuziehen und ab in das heiße Wasser. Lange hält man es nicht aus, es ist einfach zu warm, manche Tages es über 38° , so dass man zwischenzeitlich doch schon mal eins von den mittleren, weniger heißen Wasserbecken benutzt. Das Thermalbad befindet sich ein in einer Senke, wunderschön anzusehen und es ringsum von Bergen umgeben, dazu gehört auch der Vulkan.

Im heißen Becken ging ich nach einer Weile auf einen der Barhocker, die eine Poolbar umrunden. „He Carlos, wie geht es Dir? Alles klar oder schüttet uns der Arenal  bald zu?“ Er lachte, schlug auf meinen Handrücken: “Solange ich hier bin, passiert garnichts! Fährst Du wieder nach Liberia zu deinen Leuten? Du bist ein typischer Deutscher, immer kontrollieren.“

Wir kannten uns seit langem, denn  den Aufenthalt im Thermalbad lasse ich mir fast nie nehmen, wenn ich dienstlich unterwegs bin. Wir sprachen wie immer über Gott und die Welt und die vielen Touristen, die hier sind und er erzählte mir, das am Tag davor gerade ein Junge, der die Wasserrutsche benutzt hatte, ganz unglücklich mit den Zähnen auf den Mauerrand aufgeschlagen ist, sodass die Zähne sich in den Kiefer rein gedrückt hatten. Glücklicherweise war in der nächsten Ortschaft ein Zahnarzt, der innerhalb kürzester Zeit diese Sache richtete, sodass der Junge anschließend wieder ins Bad kommen konnte. So ein Glück, es ging ihm auch schon bisschen an die Nieren, denn Unfälle im Bad sind nicht unbedingt seine Sache.   Wir quatschten und lachten und ich trank meine Cola mit Schuss[5]; na ja, mehr Schuss als Cola…. und plötzlich saß neben mir auf den anderen Barhocker genau das Supermädchen, welches ich in La Fortuna im Restaurant getroffen hatte. Ich war platt. Das Einzigste, was ich machte: Ich sah zweimal hin, um mich zu vergewissern, DAS  IST  SIE!

„Wo kommst Du denn her? Woher weißt Du, dass ich hier bin? Schuldigung…..kann ja sein, Du bist gar nicht wegen mir hier her gekommen bist.“

„Mein lieber Gerhard, das war doch sicher, dass Du nicht am Thermalbad vorbeifährst und sicherlich wirst Du auch hier wieder irgendwo übernachten. Ich schätze mal…. in der Arena Lodge oben auf den Bergen, um nachts den Vulkan zu beobachten“.

Ich war total geschockt, und ein „lieber“ bin ich auch noch (oder schon?), so eine Voraussage hatte ich nicht erwartet.

„Und musst Du nicht arbeiten? Ihr habt sicherlich eine Menge Gäste.  Und wie bist Du hier reingekommen, der Eintritt[6] ist ausgesprochen hoch und sicherlich nicht von jeden zu bezahlen“.

Sie lachte nur: „Du machst Dir Sorgen! Und vielleicht bin ich wegen Dir gekommen, also, wenn einer bezahlen müsste, dann bist du das!“

Mir fiel vor Schreck fast das Glas aus der Hand. Glücklicherweise gibt es am Poolbar keine Gläser, sondern nur Pappbecher, sodass nichts passiert ist, aber ich war total geschockt. Man erwartet ja bei solch einer Bekanntschaft einiges, aber das kam zu unerwartet!

Langsam war mir nicht nur vom Vulkanwasser warm, sondern von der Elfe, die neben mir saß! Dazu das schöne Wetter und die warme, feuchte Luft, na ja,  heute ist frei und morgen die Arbeit!

Der Barkeeper Carlos sah mich spöttisch an: “Da hast du dir aber eine Flamme an Land gezogen!“

„Wieso ich?  Die brennt mich doch an!“  Ich sagte es ganz leise über den Tresen, niemand sollte es hören. Aber diese Elfe,  das Schlitzohr, das Zuckerstückchen, hatte alles mitgehört „Keine Bange, wir kennen uns schon länger als ein Jahr, er hat nur Probleme, sich zu erinnern!“

Carlos wieherte vor Lachen: „Man, man, so was vergisst man doch nicht, die Adresse brennt man sich doch in der Haut ein! Oder warst du vor einem halben Jahr noch ein Priester und artiger bibelfester Deutscher????“

Langsam dämmerte mir, dass ich aus der Nummer nicht mehr rauskomme. Ich hatte jetzt die dritte Cola Livre. „ Carlos, schütte mal ein bisschen mehr LIVRE zur Cola zu“.  Er lachte nur und griff zu der Flasche mit den hellbraunen Inhalt, „Letzter für Dich, Du musst noch den Berg zum Hotel  hoch fahren. Ich glaube kaum, dass Du heute noch weiter fährst!“. Ich ließ mich nach hinten ins Wasser fallen. Da ich ja mit dem Hintern schon im Wasser saß, gab es da nicht viel zu fallen. „He, Du, falls Du heimlich verschwinden willst, vergiss Dein Goldplätzchen nicht!“  Das „Goldplätzchen“ (jetzt heißt sie auch noch „Goldplätzchen) sah mir nach, ließ sich langsam ins Wasser gleiten und kam mir nachgeschwommen. Wo ich war, musste man schwimmen, denn es war zu tief hier, an der Poolbar war das anders, da stand man bis zum Po im Wasser. Mit viel schwimmen war da nichts, denn im heißen Wasser geht das nicht so hurtig. Das „Goldplätzchen“, wie Carlos sie genannt hatte, kam langsam nach, schwamm ein bisschen neben mir. Sie kam dicht an mich heran, legt den Kopf aufs Wasser und sagte mit leiser Stimme. „Komm, lass uns etwas essen gehen“.  Das war ein Wort!

Das Restaurant ist ein Klasse für sich: Absolut bestes Angebot, sauber, für alle Geschmäcker Sitzplätze, einzelne Tische mit Blick auf den Tropenwanderweg und Park, die Preise auch wie das Restaurant – ein Klasse höher angesiedelt. Wenn ich allein war, hatte ich immer an der Poolbar beim Würstchen gesessen, aber heute!!! Carlos musste ja nicht mitkriegen, was ich von dem „Goldplätzchen“ wollte!

Sie kam nicht aus dem vorderasiatischen Raum, denn sie lief neben mir die Treppe hoch zum Restaurant. Sie hatte es einfach nicht nötig,  drei Schritte hinter mir her zu laufen! Selbstbewusst suchte Sie den Tisch aus, in Entfernung zu anderen Gästen war es auch angenehmer, über Gott und die Welt zu reden!

Langsam dämmerte mir auch, dass ich Sie schon ein paarmal gesehen hatte, mindestens einmal in der Arenal Lodge und auch in einem anderen Hotel. In der Tabacón Lodge, da hatte Sie im Service gearbeitet und brachte mir die Handtücher zum Pool. Genau!  (oder vielleicht doch nicht?!)

„Ich glaube, ich habe Dich auch schon einige Male hier im Arenal-Gebiet gesehen. Ich bin sicherlich alle drei Wochen einmal auf dem Weg nach Liberia und übernachte fast jedes Mal in dieser Gegend, allerdings lasse ich das Tabacón – Thermalbad fast nie aus, auch nicht in der Regenzeit. Die Weiterfahrt ist allerdings recht schwierig[7], aber mit den Allradfahrzeug geht es schon, ich bin noch niemals stecken geblieben“. Sie lächelte nur: “Ich weiß“. „Also, hör mal! Bevor ich mich umbringe, um über Dich was rauszukriegen, lass uns erst einmal das Essen bestellen. Ich nehme vor Aufregung erst mal ein Bier und Du sicherlich eine Cola!?“.

 „ Nein, bitte nur ein Wasser“.  Woowww, gleich wird Sie mich schlagen!!! Ich hatte schon vorsichtshalber nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollen und nur ein Bier für mich bestellt, aber Sie wollte nicht mal eine Cola!  Wasser; da wird man ja blind, wenn man das immer nur trinkt!  Das Bier für mich kam, so wie ich es bestellt hatte: Ein großer Glashumpen, unten etwa 2cm Eis im Glas am Boden. Das hält das Bier kalt bis zum letzten Schluck. Als ich „aahhh“ machte, lachte sich Jessica kaputt (ich konnte Sie in meinem Gedanken und auch praktisch, nicht immer „Lustkeks“ oder „Goldplätzchen“ nennen, wenn mir auch danach war).

 „Nun trink schon Dein Bier an, ich kann deine trockne Kehle ja fast sehen, obwohl Du gerade drei Cuba-Livre getrunken hast“

Ach je, schau mal an, die zählt ja mit!  Das ist ja eine ganz raffinierte!

Ein Glück, dass das Essen gekommen ist, wir hatten beide gebratenen Fisch bestellt mit Yucca und Reis, ein paar Plátanos[8] Hälften mit auf den Teller…und nun waren wir erst einmal beschäftigt.

So zwischen „Fisch zerlegen, Mund voll“ und kauen konnte ich ein bisschen Fragen und rauskriegen, das Sie schon mehr als zwei Jahre im Arenalgebiet arbeitete und je nach Anforderung in verschiedenen Restaurants und Hotels tätig war, wobei die Betonung auf „seriös“ lag! Erst später erfuhr ich, dass sie in dieser Gegend die Programmierung für Drucker und Computer machte.  Ich hatte auch schon meine Miene verfinstert, aber sicherlich unbegründet. Alles andere würde ich schon noch erfahren, jetzt war das Pikante erst mal das unerwartete Zusammentreffen.

Für mich lag alles erst mal „im Dunkeln“.  Das war eine hübsche Tica, die mich kannte, ich Sie aber kaum. Sie war plötzlich da, folgte mir „unauffällig“, obwohl ich Sie gerade mal im Café kennengelernt hatte.  Sie tat so, als hätte Sie mich geradezu erwartet! Da wird man wohl skeptisch, ob da nicht ein dickes Ende kommt!

Nun saß Sie neben mir und wich allen Fragen aus, die ein bisschen Umfeld von ihr betrafen. „Später, später“ sagte Sie. 

Was ist später?

...Interesse bekommen?????

 

 



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